Geschichte

1936 war man im Einwohnerverein Seewen der Ansicht, man sollte einen eigenen kleinen Fasnachtsulk durchführen, damit die Leute «ihr Geld nicht nach Schwyz tragen».

Der äthiopische Kaiser «Negus Negesti», der damals im Zentrum des weltpolitischen Interesses stand, und für den man grosse Sympathien empfand, wurde an diesem Fasnachtsspiel «empfangen».

Das Spiel wurde ein grosser Erfolg und als Folge davon wurde am 10. März die «Negusgesellschaft Addis-a-Seeba» gegründet.

Ein Bild, das Hund, Text, Löwe, Säugetier enthält.

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Titelbild des alten Fotobuchs, gestaltet in den Vierzigerjahren von Kunstmaler André Schindler

Der Krieg und die darauffolgenden mageren Jahre liessen die Negusgesellschaft vorerst auf kleiner Flamme brennen. An der Kinderbescherung wurde eisern festgehalten und dafür hatten die Mitglieder oft in die eigene Tasche zu greifen.

1950 wurde die Negusgesellschaft in «Fasnachtsgesellschaft» umbenannt. Es wurde angeführt, der Negus sei nicht mehr zeitgemäss. So begann die Suche nach neuen Identifikationsfiguren für die Seebner Fasnacht. «Das Galoppierende Riesenpaar» war ein Flop erster Güte. Mit «Seefax» und «Zünggelehuu» wurden aber zwei Sujets gefunden, welche bis heute alle Zeiten überdauerten und immer noch äusserst populär sind.

1961, pünktlich zur 25 Jahrfeier, war die Negusgesellschaft wieder auferstanden. Präsident Josef Reichmuth wurde zu «Negus Negesti XI.». Es erfolgte eine «Neguanisierung» mit der ersten «Reichsverfassung», der Umbenennung aller Schankhäuser in der Fasnachtsszeit, der Kreation neuer Logos und der Anschaffung einer ersten «Staatskarrosse».

1969 fand der erste Staatsempfang statt, nachdem man 1966 aus verschiedenen Gründen auf einen Jubiläumsanlass verzichtet hatte.

Fortan fanden die Staatsempfänge alle zehn Jahre statt, dazu natürlich im Jubiläumsjahr 2011. Umzüge und Empfänge dazu auf verschiedenen Routen und an verschiedenen Orten, diktiert von ständig wechselnden verkehrstechnischen Vorgaben.

Treuer Begleiter der Negusgesellschaft seit Anbeginn bis in die Neunzigerjahre war immer die Feldmusik Seewen als «Hofmusik».

Ab Mitte der Siebzigerjahre wurde die Negusgesellschaft begleitet von anderen Fasnachtsvereinen, behielt aber immer die Federführung im fasnächtlichen Geschehen. Es waren dies die Chatzenmusik, die Guggenmusigen Notenwürger, Labambas und Urmi-Schlegel.

Anfang des neuen Jahrtausends machte sich die Seebner Nüssler-Rott selbständig, nachdem sie vorher immer durch die Negusgesellschaft organisiert worden war.

Prüfsteine der besonderen Art waren eine gewisse Personalknappheit im Laufe der Zehnerjahre und die Covidseuche 2020, welche aber souverän überstanden wurden.

Detaillierteres erfährt der fasnächtlich interessierte Neguaner im Jubiläumsbuch zum 90 jährigen Bestehen der Negusgesellschaft Addis-a-Seeba.

90 Jahre